Und die Nebelkrähe schaut zu

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46142Große Literatur muss nicht auftrumpfen. Kein Wort in diesem Buch ist verschwendet. In der Gegenwartsliteratur des nördlichen Europa gibt es kaum einen Roman, der unsere Verlorenheit als Menschen und auch unser Geborgensein in dem, was wir (unsere) Natur nennen, so unmittelbar, berührend, nackt bezeichnet: „Die Nebelkrähe in der Esche ist mein ganzes Publikum.“

Die Geschichte eines halben Menschen, dem (um seinen Zwillingsbruder gebracht, von seinem Vater missachtet, von der Mutter zurückgelassen, für die Lebensgefährtin nicht reif) der Sohn begegnet, den er nie hatte, und der statt dem Bruder doch noch einen Freund findet – als es zu spät ist für Erwartungen, kommt er zu sich sellbst.

„Weswegen weinst du?“ fragt er. „Wegen allem“, sage ich.