Beim Gedanken daran, dass ich in nächster Zeit (und das noch in keiner friedlichen Zeit!) mein Buchgeschäft zu schließen und meinen Alltag folglich völlig umzukrempeln habe, werden gewisse Schmerzzentren aktiviert. Um die Schmerzen anzuerkennen und somit zu bewältigen, leistet mir dieses Buch eine wesentliche Hilfe.
„Alles ist so, wie es ist“, lautet der zentrale Satz darin. „Sich selbst wahrzunehmen und zu spüren, erfordert zum einen die Fähigkeit loszulassen — von Gedanken, Termindruck, Erwartungen. Zum anderen erfordert Selbstwahrnehmung aber auch die Fähigkeit, aus negativen Gedankenspiralen und -mustern auszubrechen, die oft wie bei einer zerkratzten Schallplatte immer in derselben Rille hängenbleiben.“
Sie bemerken: Petra Mommert-Jauch hat ein gut lesbares Buch geschrieben. Zudem ist das Buch leicht handzuhaben: die Übungen, welche die Autorin vorschlägt, um die Wechselwirkung von Körper und Seele produktiv zu machen, lassen sich unkompliziert in den Alltag integrieren!
Eine Kundin hat das Bändchen von Hermann Hesse bestellt und ich blättere darin.
Es ist eines der Bücher, die seit Jahrzehnten im Buchhandel präsent sind: „Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna“ (Fischer Taschenbuch, 11 Euro). Anna ist, nicht viel anders als der kleine Jesus, ein Findelkind, das mit seinen weise-witzigen Bemerkungen die Erwachsenen immer wieder in Erstaunen versetzt, wenn nicht gar aus der Fassung bringt.
„Ich aber meine, dass man die Bücher, die während der Zeit ihres Entstehens nicht gelesen werden müssen (und zwar: von unsereinem nicht gelesen werden müssen), später nicht mehr für die bedeutendsten halten wird und vielleicht überhaupt nicht für bedeutend. (Später, wenn das Geschwätz — »den Geist der Epoche ausdrücken« und so; als ob die Aufgabe der Literatur darin bestünde, mit Radio, Film und Presse zu wetteifern — wieder einmal vorüber sein wird.)“