Singen und lachen

Von , am in angesagt

Für das neue Jahr habe ich mir nur zwei Dinge vorgenommen: öfter ein Lied zu singen und viel mehr zu lachen.

Zur Zeit gehe ich morgens mit einem Ohrwurm von ABBA aus dem Haus: The winner takes it all, the loser has to fall. It’s simple and it’s plain. Why should I complain? Darin steckt zwar ein Schmerz, Leben heißt Verluste hinnehmen, doch macht es mich froh: die Neugier bleibt.

Viel gelacht habe ich bei der Lektüre Auf der Suche nach dem verlorenen Glück von Jean Liedloff (1926-2011), dieses Buch ist ein Schatz, der Titel der deutschen Ausgabe (bei Beck für 14 Euro) allerdings oberflächlich; der Wahn vom Glück ist ja eine intellektuelle Anstrengung. Das Buch sollte besser vielleicht „Leben im Einklang mit der Umwelt“ heißen.

Ein gewohntes Maß von Angst wird gerne aufrechterhalten, schreibt die Autorin, kann doch ein plötzlicher Verlust all dessen, „worüber man sich Sorgen machen kann“, eine umfassendere und unendlich viel akutere Form von Angst hervorrufen. Für einen seinem Wesen nach am Rande der Katastrophe beheimateten Menschen ist ein Riesenschritt in die Sicherheit nicht minder unerträglich als die Verwirklichung all dessen, was er am meisten fürchtet. 

Why should I complain? singen ABBA.

Jean Liedloff erzählt die Geschichte einer Freundin, die so durchs Leben stolperte, dass es zum Lachen ist. Diese Geschichte endet mit dem Satz: Als ich das letztemal von ihr hörte, erzählte sie mit der für sie bezeichnenden Fröhlichkeit, sie sei beim Aufräumen nach einer Party aus dem Rollstuhl gefallen und habe sich eines ihrer gelähmten Beine gebrochen.