Ahnungslos zog ich ein Buch aus dem Regal. Der Titel des Romans hieß „Wenn ein Reisender in einer Winternacht“ (Fischer Taschenbuch, 16 Euro) und sein Autor Italo Calvino. Ich fing an zu lesen und fand nicht mehr heraus. Der Roman bestand aus originellen Namen und bekannten Stanzen. Der Sinn des Ganzen ergab sich aber nicht aus dem Niedergeschriebenen; ich suchte ihn vielmehr in den Lücken, Löchern und Ritzen. Alle einzelnen Wörter erhielten ihren Sinn durch die weißen Leerräume dazwischen, die ich als Leser mit meinen Imaginationen auszufüllen unternahm.
Ich blätterte Seite für Seite um und mir fielen immer wieder neue Anfänge ein. Schließlich notierte ich den Beginn meines eigenen Romans, dessen Fortsetzung aus weißen unbeschriebenen Blättern besteht:
„Am Beginn chinesisch-deutscher Einigkeit fliegen große Habichte in jener kalten Luft (mit Nord-Ost-Polar-Querung) rum; Sinologen trauen unserem verehrten weisen Xi Yoga zu.“