Ein Pixi-Buch ist nicht sehr groß, doch auf seine 24 Seiten passt immer eine lustige oder lehrreiche Geschichte. Pixi-Bücher bieten Leseförderung und Sammelspaß und haben auf dem hinteren Umschlag einen Spiel- oder Basteltipp, präsentiert von Pixi, das bei jedem Wetter draußen ist; auf der Bölschestraße, wo Maskenpflicht besteht, ist sein Mund und seine Nase mit dem roten Tuch mit weißen Punkten bedeckt. In meinem Geschäft bilden die Pixi-Bücher die am meisten verkaufte Buchreihe, seit vielen Jahren gibt es sie für 99 Cent.
Nun ist das 2500ste Pixi-Buch erschienen! Darin wird ein großes Paket ausgepackt, ich verrate aber nicht, was drin ist. Soviel kann ich sagen: es sind keine Pixi-Bücher drin.
Könnt ihr mir mal ausrechnen, welche Maße ein Paket haben müsste, in das alle bislang erschienenen 2500 Pixi-Bücher passten? Wenn ich euch sage, dass ein Pixi-Buch 10×10 cm groß ist und 3 mm dick, dann kriegt ihr das sicherlich raus! Für jede richtige Antwort gibt es im Geschäft ein Geschenk.
An Sophie Scholl, die durchaus nicht selbstsüchtig war, sondern von Selbstzweifeln geplagt den Glauben an das Gute im Menschen suchte, hat mich der weite geistige Horizont beeindruckt, den sie während ihrer kurzen Lebensdauer in sich aufnehmen konnte. Die Gerechtigkeit bedeutete ihr mehr als die Loyalität. Sie war heiter, aber auch verschlossen. Blaise Pascal las sie besonders gern, berichtet ihre Biografin: seine Logik des Herzens war ihr wesentlich.
Es ist so schön, in aller Ruhe in der Bölschestraße spazierenzugehen, wo endlich kein geschäftiges Treiben mehr herrscht. Zwischen den Pflastersteinen an der Buchhandlung macht sich der Löwenzahn breit, die Welt ist immer Lebensraum, sagt Emanuele Coccia (Die Wurzeln der Welt, dtv, 10,90 Euro), und der Mensch ist nicht viel darin.
Heute wird der Künstler, der sich Janosch nennt, runde neunzig Jahre alt! Endlich ist er ein Klassiker, und zwar Klassiker in Gelb, wie der Reclam-Verlag wirbt. In der Universal-Bibliothek ist nämlich für 6,00 Euro die komplette Wondrak-Kolumne erschienen, die er für das ZEITmagazin gestaltet hat. Es ist eine kleine Wundertüte voller Lebensweisheiten:
Ich lese Rosa Luxemburg, die heute vor 150 Jahren geboren wurde. Als Naturkundlerin begegnet sie uns in ihrem Herbarium. Sie hat Pflanzen gesammelt, wo sie ging und stand, in der Freiheit wie im Gefängnis, und damit insgesamt 16 Schulhefte gefüllt, deren Inhalt vom Karl-Dietz-Verlag kürzlich komplett veröffentlicht worden ist.
Jeden Abend auf dem Heimweg, lese ich in Bohumil Hrabals „Ich habe den englischen König bedient“, grübelte ich, unterhielt mich mit mir selbst, erzählte mir von neuem, was ich an diesem Tag alles gesagt oder getan hatte, und fragte mich, ob ich es richtig gesagt oder getan hatte, und ich erkannte nur das als richtig an, was mich amüsiert hatte. Darin steckt die Idee, dass die Welt, selbst wenn sie schlecht ist, mir nicht schlecht bekommen muss, dass ich also vom Verderblichen mich nicht verderben zu lassen habe.
Es erstaunt mich immer wieder, wie gefragt Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter noch ist, ich habe ihn daher immer im Sortiment (Esslinger-Verlag, 8,99 Euro).
Worauf ich hinauswill, das ist aus dem Fenster zu rufen, was der Wiener Philosoph Robert Pfaller sagt: Alles, was Menschen große Freude macht, ist rund um ein »als ob« gebaut: Wir laden andere ein, als ob wir unendlich reich wären; wir tanzen, als ob es kein Morgen gäbe. Solchen Einbildungen glauben wir natürlich nicht, aber wir praktizieren sie augenzwinkernd. (Die Einbildungen. Das Zwiespältige. Die Geselligkeit, Picus-Verlag, 12 Euro)

Begrich (Foto: DIE ZEIT) ist der Meinung, dass wir heute so schwer zur Ruhe kommen, weil uns die Muße abhandengekommen sei. „Gerade im Advent deckt eine unglaubliche Hektik die Sinnfrage zu. In unserer Angst, etwas zu verpassen, verpassen wir das Augenblicksglück und gieren nach Glücksinflation.“ Dabei gebe es das Glück des Lebens nur angesichts des Todes. Der Tod mache das Leben wertvoll. Sich darauf zu besinnen, das sei Weihnachten und vertreibe die Furcht.