Ich nehme den frischen Gedichtband von Alexandru Bulucz (was Petersilie über die Seele weiß) in die Hand und entferne den Schutzumschlag und berühre einen wunderbar blauen Leinenband. Als ich den Umschlag wieder dem Buch anlegen möchte, fällt mir auf, dass seine Innenseite bedruckt ist, aber nicht mit Reklame – oder vielleicht ist es doch Reklame: da steht in ebenfalls blauer Schrift ein SACHREGISTER und ein NAMENREGISTER, letzterem entnehme ich, dass Rainer Maria Rilke zitiert wird, und nun blättere ich den Band durch und finde, dass das Motto eines Gedichtes (es steht, da muss ich an Amy Winehouse denken, auf Seite 27) von dem verehrten Dichter aus Prag stammt, und es bestürzt mich sein Satz:
nirgends mehr ist das Maaß des einzelnen Herzens anzulegen, das doch sonst die Einheit war der Erde und des Himmels und aller Weiten und Abgründe.
Das Echo darauf in Bulucz‘ Gedicht lautet: Inmitten von Eden stand keinem der Sinn, nach dem Vorrat an Wonne zu fragen.
Und das bittere Ende: Verbraucht sind die Vorratsgefühle, das Brombeergelee in den Gläsern von Mutter! Verrat an der Süße!
Es ist die Passionszeit, in der mich diese Zeilen treffen, bemerke ich.
In der Buchhandlung liegt das letzte Werk des Dichters (Kein Anfang und kein Ende. Zwei Poeme). Ich schlage es auf und die Poesie ergreift mich:
Wir leben in einer Hochzeit der Zettelwirtschaft! NOTES OF BERLIN ist seit mehreren Jahren eine Hommage an all die Notizen, die Berlin tagtäglich im Stadtbild hinterlässt. Jeder kann mitmachen und seine eigenen Fundstücke einreichen; jedes Jahr entsteht daraus ein Abreißkalender, eine Auslese finden Sie jetzt auch in einem Buch bei mir.


In Zeiten, in denen die Menschen emsig mit Hamsterkäufen beschäftigt sind, muss ich darauf hinweisen, dass nur noch wenige Exemplare der Prachtausgabe von „what if?“ (für nur 10 Euro) vorrätig sind! Das Buch enthält zahllose wirklich wissenschaftliche Antworten auf vermeintlich absurde hypothetische Fragen.