Pessoa in Friedrichshagen

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Literatur, Musik und Bildende Kunst unter einem Dach: unser Fernando-Pessoa-Fest findet in diesem Jahr gemeinsam mit der galerie bild plus in Friedrichshagen statt!

Pessoa (1888-1935), einer der Großen der literarischen Moderne, schrieb und veröffentlichte Zeit seines Lebens unter verschiedenen Namen. Entsprechend der Maxime, mehr als nur ein Dichter sein zu wollen, erschuf er sich, um der Vielfalt seines Fühlens und Denkens Ausdruck zu verleihen, Dichtergestalten, die er mit eigenen Biographien versah, eigenständige Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Handschriften, dichterischen Haltungen und Stilen: seine Heteronyme.

Inés Koebel, die auch schon im Vorjahr unser Gast war (wie auf dem Foto zu sehen ist), wird diesmal, auf der Gitarre begleitet von Hub Hildenbrand, Pessoas drei Hauptheteronyme, die Dichter Alberto Caeiro, Ricardo Reis und Álvaro de Campos, vorstellen und aus ihren Übersetzungen der Werke lesen.

Dazu bietet sich die Gelegenheit, die von Pessoa inspirierte Kunstausstellung „Der Schlaf schläft. Autobiographie ohne Ereignisse“ zu betrachten.

Der Veranstaltung findet am Samstag, 25. April, um 20 Uhr in der Galerie Am Goldmannpark 20 statt.

Dem Leben ausgeliefert

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42482Wer sich für Menschen interessiert, der beginnt irgendwann zwangsläufig, sich auch für deren (Straf-)Taten zu interessieren, denn nirgendwo tritt das Menschliche im Menschen so unmaskiert, deutlich und unverstellt zu Tage, wie in seinen Verbrechen. Das wusste auch Uwe Nettelbeck, ehemals Reporter für die Zeit, in dessen Gerichtsberichten man nicht nur von so spektakulären Prozessen wie den gegen den „Kirmesmörder“ Jürgen Bartsch oder den Brandstifterprozess gegen Andreas Baader und Gudrun Ensslin liest; man liest von Menschen, geprägt von der Zeit, in der sie leben, und dem Leben ausgeliefert, das sie haben. (mehr …)

Ein gehaltvolles Jugendbuch

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36861Melina hat es schwer: Ihr kleiner Bruder starb durch plötzlichen Säuglingstod, ihre Mutter leidet seitdem unter tiefen Depressionen und ist kaum noch ansprechbar, ihr Vater ist mit der Situation total überfordert, und nun steht auch noch ihr erster Schultag im Gymnasium an. Und gleich verläuft alles schlecht: Sie muss alleine frühstücken, das Nachbarmädchen ignoriert sie auf dem Weg zur Schule und ein Schüler macht sich schon in der ersten Unterrichtsstunde über sie lustig. (mehr …)

Am Rand von Paris

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g-Dabit-Eugene-Hotel-du-NordZola, Simenon, Modiano haben für mich bislang die literarische Topographie der Stadt Paris gezeichnet, nun kommt Dabit dazu als ein weiterer französischer Klassiker der Moderne, frisch übersetzt von Julia Schoch.

Das „Hôtel du Nord“ stellt einen Mikrokosmos dar, in dem die Menschen, die an den Rand der Gesellschaft verwiesen sind, um Selbstbehauptung ringen, Liebe ersehnen und erleben, aber auch mit Enttäuschungen zurande kommen müssen – „in enge Fächer unterteilt“, erscheint es „wie ein Bienenstock“, in dem sich das Werden und Vergehen einer ganzen Welt abspielt.

Ein Sonntag zum Schauen

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blauer-tag-von-hans-jurgen-gaudeck.thumb.7af7edf561c3eb251c0386d435d32e73v1_max_472x354_b3535db83dc50e27c1bb1392364c95a2„Seine lichtdurchfluteten Aquarelle erhalten in der Konzentration auf die wesentlichsten und dynamischsten Details der Objekte im Zusammenspiel mit dem Licht eine räumliche Dynamik, ebenso eine fast symetrische Ausgewogenheit. Die Frage, ob der Maler hier mit dem Licht spielt oder das Licht mit ihm, ist schwer zu beantworten“, schrieb die Berliner Zeitung über die Aquarelle des Berliner Künstlers Hans-Jürgen Gaudeck.

Am Sonntag, dem 8. März, besteht die Gelegenheit, mit dem Aquarellisten ins Gespräch zu kommen und seine im Steffen-Verlag erschienen Bücher von ihm signieren zu lassen! Die Buchhandlung ist ab 13 Uhr geöffnet, Herr Gaudeck wird ab 15.30 Uhr anwesend sein.

Ein Schaufenster mit besonderen Taschenbüchern

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Februar 258Es wird Abend, bald schließe ich den Laden, doch im Schaufenster strahlt noch ein Lichtlein auf unsere schönsten Taschenbücher.

Was Sie auf diesem Schnappschuss nicht erkennen: zu den Kein & Aber Pockets mit farbigem Schnitt gehört in Orange auch der herrlich melancholische Roman von Steve Tesich, „Ein letzter Sommer“, eines meiner Lieblingsbücher, in dem ich gerade wieder lese. Und natürlich sind auch die Bestseller von David Nicholls und Robert Seethaler dabei …

Im Club der emanzipierten Frauen

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Sichtermann_HintergrundBarbara Sichtermann ist mir seit den 80er Jahren ein Begriff, als keine Woche verging ohne die Lektüre ihrer Fernsehkritik in der „Zeit“ (das war eine Zeit, in der die Hauptaufgabe des Journalismus Kritik war).

Heutzutage ist sie in meiner Buchhandlung präsent mit ihrem ersten Buch „Leben mit einem Neugeborenen“, das sich seit 1981 auf dem Markt behauptet, indem es Mutterschaft, Babypflege, Emanzipation und die schiere Freude am Kind in einer authentischen Sichtweise zusammenfasst.

Die Emanzipation der Frau ist ihr Lebensthema – auch das Thema der Protagonistin ihrer jüngsten Publikation, der Schriftstellerin Louise Aston (1814−1871): Barbara Sichtermann legt die Hommage an eine Freischärlerin und Frauenrechtlerin vor, die Hosen trug und rauchte, mit Männern in Debattierclubs ging und für das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit und freie Liebeswahl eintrat; als sie aus Berlin ausgewiesen wurde, fand Aston übrigens in Köpenick Asyl!

„Ich rauche Zigarren und glaube nicht an Gott“: zur Lesung mit Barbara Sichtermann lade ich Sie ein am Montag, 2. März, um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, das Rauchen in der Buchhandlung aber nicht gestattet.

Ein Schülerpraktikum in der Buchhandlung

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„Eins steht fest, der Beruf Buchhändlerin ist bei meiner Berufswahlliste ziemlich weit nach oben geklettert“, schrieb die Schülerin Maxi, die im Januar ein Praktikum in der Buchhandlung absolvierte, in ihrem Praktikumsbericht: „Ich durfte die Erfahrung machen, dass der Buchhandel überhaupt nicht so langweilig ist wie in meiner Vorstellung und man viele inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten hat. Ich konnte in der Buchhandlung erleben, dass anderen Menschen Bücher genauso wichtig sind wie mir, und wie sie mit Herrn Berger zu den Inhalten ins Gespräch kamen. Dies begeisterte mich. Durch das Einsortieren der Bücher entdeckte ich ungeahnte Interessen in mir. Durch den vielen Umgang mit Reiseführern entbrannte in mir die Lust, mich mehr mit der Geographie zu beschäftigen, und auch Liebesromane sind plötzlich sehr interessant geworden.“

Neugierig geworden? Bewerbungen für weitere Schülerpraktika nehme ich gerne entgegen!

Neues von Baedeker

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Baedeker hat sich was neues einfallen lassen. Ihnen ist wohl aufgefallen, dass ihre Reiseführer einfach zu dick sind, also haben sie die neue Reihe Baedeker smart rausgebraucht.

Diese neuen schlanken Büchlein sind wunderbar leicht im Gegensatz zu ihren großen Brüdern und durch Farben und mehr Bilder wirken sie anschaulicher. Aber das ist nur ein kleiner Teil, der neu gemacht wurde. Die „TOP 10“ wurden eingeführt, ein Magazin, welches einem gute Veranstaltungstipps gibt, Tagesplaner für jede einzelne Station, Infos zu Schlafmöglichkeiten, Ausgehtipps und natürlich sachliche und gut verständliche Informationen über Orte und Sehenswürdigkeiten.IMG_20150113_135857

Wie man vielleicht bemerkt, bin ich ganz begeistert von den smarten Büchern, und damit andere auch darauf aufmerksam werden, habe ich mich gleich daran gemacht, ein Schaufenster einzurichten. Und da es England in dieser Reihe noch nicht gibt, habe ich einfach den wunderbaren Roman „Miss Blackpool“ von Nick Hornby dazu gestellt …

Im Theater

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Um sich von dem erfolgreichen und arbeitsintensiven Geschäftsjahr 2014 zu verabschieden, trafen sich am 3. Januar 2015 die leselieber-Mitarbeiter. Mit dabei war auch ich, die erste Schülerpraktikantin von der Freien Montessori Schule Berlin. 978-3-15-007416-9

Gemeinsam fuhren wir mit der S-Bahn bis zur Friedrichsstraße. Ziel des Ausfluges war das Berliner Ensemble. Dort sahen wir die Komödie „Amphitryon“, inszeniert von Katharina Thalbach: ein schillerndes Verwirrspiel um Eifersucht und Vertrauen, das den Glauben an die allmächtigen Götter und die eigene Identität erschüttert.

Im Anschluss setzten wir uns gut eingestimmt für eine Plauderrunde in die Theaterkantine und ließen den Abend mit Bier und einem frischen Apfelsaft ausklingen. 978-3-15-008488-5

Für mich war der Abend ein gelungener und vertrauensbildender Einstieg das dreiwöchige Praktikum und für das ganze Team ein angenehmer Start in das neue Jahr.