Es irritiert mich, dass in dem Moment, da in Kiewer Metrostationen Menschen sitzen, deren Wohnhäuser gerade von russischen Luftstreitkräften zerstört werden, hier in Berlin in meine Buchhandlung Menschen kommen, die sich nach Büchern erkundigen, welche ihnen einreden, was für Verheerungen in der Welt das Imperium USA (Westend-Verlag, 25 Euro) angerichtet habe.
Die Weltbilder sind das eine; daneben stehen die unmittelbaren Erfahrungen.
„Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien. Das gilt nicht nur für unsere Kenntnis der Gesellschaft und der Geschichte, sondern auch für unsere Kenntnis der Natur.“ (mehr …)
Jean Liedloff erzählt die Geschichte einer Freundin, die so durchs Leben stolperte, dass es zum Lachen ist. Diese Geschichte endet mit dem Satz: Als ich das letztemal von ihr hörte, erzählte sie mit der für sie bezeichnenden Fröhlichkeit, sie sei beim Aufräumen nach einer Party aus dem Rollstuhl gefallen und habe sich eines ihrer gelähmten Beine gebrochen.
Gelobet seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, zumal dem Herrn Bruder Sonne, welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest.
Gibt es eine andere bedeutende Rede, die die Opfer der Jahre 1914 bis 1945 bedauert, die das Leid der Tiere einschließt? Jahnn hält es für seine Pflicht, dass ich als Lebender jener gedenke, die nicht mehr leben, der toten Menschen und der toten Tiere, die in diesen grässlichen Jahren dahingegangen sind.

Des gebürtigen Dresdners Lyrische Hausapotheke hat der Atrium-Verlag gerade in einer hübschen handlichen Leinen-Ausgabe geliefert. Darin steht der bedenkenswerte Satz: Wer nicht krank wird, darf für trotzig gelten.

Klassisch isst man Eisbein mit Erbspüree, Sauerkraut und viel Senf, heißt es im kleenen Zille-Kochbuch (Bild und Heimat, 9,99 Euro). Wem das nicht schmeckt, der muss in Quarantäne.
