Eine fesselnde Lektüre

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In diesem Buch geht es um ein Mädchen namens Rachel Klein. 

Rachel Klein wurde am 8. April geboren. Genau an diesem Tag kehrte auch ein böser Schatten in ihr Heimatland Krasnia: Charles Malstain. Er ließ die Kinder nicht aus den Häuser, außer zur Schule. Das heißt, die kleine Rachel hatte kein schönes Leben, denn sie hatte keine Freunde und konnte auch nie hinaus aus ihrer Wohnung. Aber Rachel war eine Träumerin, weshalb sie auch innerhalb ihrer Wohnung Abenteuer erleben konnte. Sie lebte in dem kleinen Dorf Brava in Krasnia mit ihrem fast zwei Jahre älteren Bruder, Robert Klein, den sie sehr liebte. Er hatte sehr viele Sommersprossen im Gesicht. Er würde noch viel in dieser Geschichte bewirken. Außerdem lebte sie zusammen mit ihrem Vater Felix Klein und ihrer Mutter Judith Klein. Felix arbeitete in der öffentlichen Leihbücherei Nord-Brava.

Als Charles Malstain erfährt, dass er eine unheilbare Krankheit hat, will er sich das Buch der gestohlenen Träume holen, um so für immer zu regieren und zu leben. Doch Rachel Klein will das verhindern: Vom Waisenhaus bis nach Port Clement reist sie, um die letzte Seite des Buches der gestohlenen Träume zu finden. Ob sie diese nun finden wird oder Charles Malstain für immer regieren wird, werdet ihr selbst herausfinden.

Das Buch war so fesselnd, dass ich nicht mehr aufhören konnte es zu lesen.

Es ist leicht verständlich geschrieben, sodass man von Anfang an mitten in der Geschichte gefangen ist. 

Die Sonne ging auf und sah alles

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Am Mittag des 24. Dezember war ich im Begriff, den Laden zu schließen, da fuhr Herr B. mit seinem Klapprad heran und rief mir die Frage zu, welches Buch ich denn über die Feiertage lesen werde. Ich antwortete: Einen Roman von Sillanpää. Er: Wie sich der buchstabiere? 

S-I-L-L-A-N-P-Ä-Ä !

Frans Eemil Sillanpää lebte von 1888 bis 1964. Ihn in diesen Tagen zu lesen liegt nahe, da der Literaturnobelpreisträger des Jahres 1939 in seiner finnischen Heimat wegen seiner alljährlichen Rundfunkansprache an Weihnachten nie in Vergessenheit geraten ist. Bei uns ist es Sebastian Guggolz zu verdanken, dass seine Werke in frischem Deutsch wieder greifbar sind.  

„Jung entschlafen“ (Guggolz, 24 Euro), das Buch, das Sillanpää vor hundert Jahren niederzuschreiben begonnen hat, strotzt vor bedrückender Gegenwart. Damals schon hat ein russischer Krieg „so furchtbare Umwälzungen in der ganzen Welt verursacht, dass nichts mehr von dem, was vorher war, erreichbar ist“. Die Wirren der Kämpfe durchdringen zum Ende hin den ganzen Roman und führen zu Tod und Verderben.

Doch hebt das Buch an mit einer Hymne auf das Leben: „Die große Wanduhr schreitet langsam und stetig durch alle Momente des Lebens hindurch, Minute für Minute, durch Fest- und Alltag, durch Windstille und Wind. Jeder, der am Leben ist, muss sie ja doch alle selbst erleben, und über jede Minute muss zumindest insofern Rechenschaft abgelegt werden, dass nach ihr eine weitere beginnt.“  (mehr …)

Ein mutiges Mädchen entdeckt die Welt

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Hallo, ich bin Annalena und ich bin 9 Jahre alt. Ich wohne in Friedrichshagen. Mein großes Hobby ist das Lesen. Vor einiger Zeit hatte Mama mich gefragt, ob ich Testleserin werden will. Ich fand die Idee gut. In der Buchhandlung leselieber fragten wir nach Möglichkeiten. Und es war so einfach. Herr Berger gab mir die Möglichkeit, hier Testleserin zu werden. Er hat mir vier Bücher zur Auswahl gegeben. Ich habe mir „El Taubinio“ von Cece Bell ausgesucht. 

Eigentlich bin ich nicht so ein Comic-Fan. Doch diese Geschichte hat mich berührt. Es ist eine Autobiografie. Es handelt von einem Mädchen, das mit vier Jahren das Gehör verlor. Mit ihrem Phonic Ear findet Cece heraus, wie sie Superkräfte bekommen kann und wird zur Heldin … 

Ein mutiges Mädchen entdeckt die Welt. Berührend fand ich, dass „El Taubinio“ sehr gefühlvoll geschrieben ist. Ich kann dieses Buch nicht nur für Comic-Fans sehr empfehlen. 

Einfach ergreifend

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Es sind immer wieder Schätze zu entdecken.

Dieses Buch hat mich so ergriffen wie wenige andere aus dem vorigen Jahrhundert. Sein Autor heißt Alberto Vigevani, er ist mir alleine daher schon sympathisch, da er Buchhändler und Antifaschist gewesen ist. Es ist das Kaddisch für Tante Joli und Onkel Giorgetto: wie absolut ihre wehrlose Unschuld gewesen war, ruft der Neffe aus und beklagt, wie sie um ihr Leben in heiterer Ruhe gebracht wurden. Ihre Lebenslinien wurden jäh unterbrochen, sie endeten in Auschwitz.  (mehr …)

Ein erstaunlicher Debütroman

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Ich habe zu diesem Buch gegriffen, weil mich die Biografie der Autorin angesprochen hat: Delia Owens ist eine Zoologin, welche über zwanzig Jahre lang in verschiedenen afrikanischen Ländern Elefanten, Löwen und Hyänen erforschte; man merkt es dem Buch an.

Es handelt sich nun um ihren ersten Roman. Ich habe zuerst darin geblättert und mich von den Gedichten der mir bis dahin unbekannten Amanda Hamilton fesseln lassen. Denk ja nicht, Gedichte wären bloß was für Memmen. Klar, es gibt kitschige Liebesgedichte, aber es gibt auch lustige, viele über die Natur oder sogar den Krieg. Worauf es ankommt, ist, dass du durch sie etwas fühlst, heißt es an einer Stelle des Buches. (mehr …)

Wie wir leben

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Das Leben erweist sich als intensiv in den Verwerfungen, auch im Misslingen, in dem, was auseinanderbricht und womöglich unheilbar bleibt.

Elizabeth Strout entfaltet ein Abbild der Menschlichkeit voller Trauer und Schmerz. Fäden der Treulosigkeit und des Verrats durchzogen alles, und Nächte und Tage gingen damit hin, Trost zu spenden und Trost zu empfangen. (mehr …)

Die Psychologie des Misslingens

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image_1_13617„Glaubst du denn, es gibt niemanden, der einigermaßen unbeschadet ist? Meinst du, man muss jemanden nur gut genug kennen, um zu der Tür zu gelangen mit der Aufschrift Grausamkeiten.“

Es gibt Lebensentwürfe und es gibt Lebenswirklichkeiten, Illusionen und Deillusionierungen. Menschen tun sich zusammen und driften auseinander und finden im Trennenden womöglich wiederum Gemeinsamkeiten. (mehr …)

Lest Henry James!

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499584_72dpi_xlSchauen Sie sich das an: eine großartige Werkausgabe von Henry James bei Manesse: Farbschnitt, Leinen, Lesebändchen. Alles neu übersetzt.

Jetzt „Die Europäer“, sein frühes Meisterwerk (1878). Manches darin ist noch roh, vieles schon so raffiniert wie in seinen späteren Werken; ein Tableau von Figuren: Liebenden, Zeternden, Irrenden, Lügenden, Erregten, Gekränkten, Verstörten, Witzigen und Betörten, das uns der auktoriale Erzähler hier genüsslich darbietet.

Ich muss leider sagen, dass ich Henry James so gut wie gar nicht verkaufe. Vielleicht kann die Aufmerksamkeit, die dem Meister anlässlich seines 100. Todestages 2016 gelten wird, etwas daran ändern.

Ein gehaltvolles Jugendbuch

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36861Melina hat es schwer: Ihr kleiner Bruder starb durch plötzlichen Säuglingstod, ihre Mutter leidet seitdem unter tiefen Depressionen und ist kaum noch ansprechbar, ihr Vater ist mit der Situation total überfordert, und nun steht auch noch ihr erster Schultag im Gymnasium an. Und gleich verläuft alles schlecht: Sie muss alleine frühstücken, das Nachbarmädchen ignoriert sie auf dem Weg zur Schule und ein Schüler macht sich schon in der ersten Unterrichtsstunde über sie lustig. (mehr …)