Dem Tod ein Schnippchen schlagen

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2b04e3e17dGut: das ist ein Stuttgart-Roman. Stuttgart ist aber auch (das wissen viele nicht) eine der interessantesten Städte in Deutschland. Denn Heinrich Steinfest lebt dort. Der ist (das wissen viele nicht) einer der interessantesten Schriftsteller deutscher Sprache, nämlich ein begnadeter Stilist.

Am besten: ein Walfisch (ja: Fisch!), der den Ich-Erzähler fast erschlägt; ein Kind, das seine Privatsprache pflegt; seine Mutter, die längst gestorben ist, und ein Vater, der seine Biografie wegwirft; die tote Schwester und das Kind als ihr Wiedergänger und der Erzähler als Ersatzvater …

Das klingt verrückt. Es ist verrückt! Und unbedingt lesenswert: vierhundert kurzweilige Seiten über den Zufall, der das Leben bestimmt, also auch über die Bestimmung zu sterben, man weiß nicht warum. Die einzige Gewissheit ist der Tod, der uns dem Leben nur ausgeliehen hat. Wie komisch, ihm ein um’s andere Mal ein Schnippchen schlagen zu können.

Ach ja: fast hätte ich zu erwähnen vergessen, dass unser Protagonist einen Flugzeugabsturz überlebt hat!