Etwas Interessantes am Abend des 17. Juni

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DobychinAls ich die Autorin Iris Hanika vor einiger Zeit bat, mir einen Schriftsteller des vorigen Jahrhunderts zu nennen, dem sie eine größere Wirkung wünschte, nannte sie den mir bis dahin gänzlich unbekannten Леонид Иванович Добычин (Leonid Dobyčin, von Peter Urban ins Deutsche gebracht). Also habe ich die wunderbaren Ausgaben der Friedenauer Presse gelesen und in den Laden gelegt und empfohlen und verkauft und nachbestellt und wieder bestellt und weiter gelesen und verbreitet — damit endlich der Tag käme, an dem der unvergleichliche Rhythmus der Prosa Dobyčins den Raum meiner Buchhandlung erfüllen würde:

Es wird keine Geringere als Iris Hanika sein, die sich am Dienstag, dem 17. Juni 2014, Dobyčins 120. Geburtstag, von Kreuzberg nach Friedrichshagen begeben wird, um aus den Übersetzungen Peter Urbans vorzulesen und mit dieser Sprache unsere Herzen zu öffnen.

Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, Bier wird bereits vorher reichlich vorhanden sein, es wäre aber auch eine Freude, wenn jemand Kvas mitbringen würde …

Eine Aktion für die Eichhörnchen am Müggelsee

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Im März haben Mitarbeiter der „aktion tier“ am Müggelseedamm ein Eichhörnchenseil errichtet. Das 40 mm starke, hanffarbene Kunststofftau wurde in einer Höhe von ca. 9 Metern an zwei großen Bäumen an den gegenüberliegenden Straßenseiten angebracht; nun überspannt das 21 Meter lange Tau den Müggelseedamm. „Wir hoffen, dass die Hörnchen schnell diese sichere Überquerungsmöglichkeit entdecken und dann auch rege nutzen“, sagte eine Aktivistin der „aktion tier“; um diesen Prozess zu beschleunigen, wurde an jedem Zielbaum als „Lockmittel“ zusätzlich ein mit Nüssen und Samen befüllter Futterkasten angebracht.

Ein Modell des Eichhörnchenseils, das die „aktion tier“ gebastelt hat, ist seit einiger Zeit im leselieber-Schaufenster zu bewundern und sorgt für reichlich Gesprächsstoff: Ob das Seil bei den Hörnchen ankommt, ist umstritten; eine Anwohnerin erzählte mir, Eichhörnchen seien auf dem Seil noch nicht zu sehen gewesen, die „aktion tier“ berichtet hingegen, dass schon Tiere dabei beobachtet worden seien, wie sie über das Seil liefen.

Eine gute Sache ist es allemal, so einen Versuch zu unternehmen, die Zahl der Opfer unserer Massenmotorisierung zu verringern.

Pessoa und seine Übersetzerin

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u1_978-3-10-010132-7.35829197Fernando Pessoa ist der Hauspatron dieser Buchhandlung: die Lesungen aus seinem vielstimmigen Werk sollen zu einer Institution werden!

Wie im letzten Jahr, als wir den 125. Geburtstag des Dichters feierten, wird auf Portugiesisch wieder Vasco Esteves lesen, den Sie im Mai übrigens auch auf einer anderen Bühne erleben können.

Der Anlass für unseren diesjährigen Pessoa-Abend am Mittwoch, dem 14. Mai, ab 19.30 Uhr ist das Erscheinen eines weiteren Bandes der Werkausgabe: „Er selbst“ bringt Gedichte, die Pessoa mit seinem eigenen Namen unterzeichnet hat; von 1911 datiert der erste Text, der letzte, 11 Tage vor seinem Tod geschrieben, von 1935.

Ich freue mich besonders, dass Inés Koebel selbst aus ihren Übertragungen vortragen wird; sie wird auch über die Herausforderung sprechen, ein sprachlich derart ausgefeiltes Werk, wie es Pessoa durch seine Heteronyme schuf, aus der portugiesischen Sprache ins Deutsche zu bringen.

Der Fährmann ist tot

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„Wir sind traurig. Wir haben keinen Fährmann mehr.“ Das ist der Anfang eines Romans, den legendär zu nennen überhaupt nicht übertrieben ist; er speist sich ja aus Legenden. knvmmdb

Ich könnte auf all die lobenden Besprechungen noch eine draufsetzen, will nun aber lieber auf den großen Fundus hinweisen, aus dem Saša Stanišić geschöpft hat und in den er uns jetzt Einblicke gestattet: Heute bringt er als Beispiel seiner Quellenarbeit. die Legende vom Fährmann vom Kornow-See aus der Nordwest-Uckermark; im Roman findet sich deren „Remix“, so schreibt er, auf den Seiten 95 bis 98.

Übrigens gibt der Autor an, sehr viel dem Sagen-Buch aus der Uckermark „Die rote Feuerkugel“ zu verdanken; das Buch ist daher auch im leselieber-Sortiment für diejenigen da, die selber in die Quellen eintauchen wollen.

Ein lebendiger Samstagabend

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IMG_9192In der Bölschestraße werden die Bürgersteige ja abends um sieben hochgeklappt, und samstags schon viel früher. Dass leselieber auch am sechsten Tag der Woche bis abends für sie öffnet, stößt bei vielen Passanten auf Begeisterung: der Samstagnachmittag ist die beste Zeit, um in Ruhe in den Romanen zu lesen oder sich schöne Gartenbücher zu Gemüte zu führen.

Gestern abend bin ich besonders gerne in Friedrichshagen geblieben, denn nur ein paar Schritte entfernt von leselieber, am Goldmannpark 20, war (musikalisch begleitet vom Trio Morgenland) eine wunderbare Kunstausstellungseröffnung zu erleben:

Wenn Sie also in die galerie bild plus der charmanten Eva Fiedrowicz schauen, so werden Sie entdecken, dass abseits der Bölschestraße das künstlerische Leben in Friedrichshagen pulsiert.

Eine propriozeptive Fähigkeit

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„Propriozeption ist unsere motorisch-sensorische Befähigung, uns im Raum zu orientieren“, heißt es bei Siri Hustvedt, einer meiner Lieblingsschriftstellerinnen, „Über das Lesen“.

978-3-498-03022-3.jpg.676600Dass Siri Hustvedt eine meiner Lieblingsschriftstellerinnen ist, erkennen Sie daran, dass mehrere ihrer Bücher in meiner Buchhandlung präsent sind. In dem neuen Essay-Band stecken schon mehrere Lesezeichen, vielmehr habe ich sie in meinem Kopf: „Sobald ich das Buch in der Hand habe, bin ich in der Lage, geradezu zu der gesuchten Passage zu gehen. Meine Finger scheinen sich zu erinnern. Das ist eine propriozeptive Fähigkeit.“

Den möchte ich sehen, dem das mit einem sogenannten eBook gelingt! Eine digitale Datei hat keine Gewicht, wie sollte sie da Eindrücke hinterlassen?

„Was ich liebte“ werde ich nie vergessen.

Zu Gast: Eva Menasse

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Hier sehen Sie Eva Menasse, die am gestrigen Abend mit Lust und Leidenschaft aus den Werken Heimito von Doderers vortrug. Gerald Sommer, der Vorstand der Doderer-Gesellschaft, der hier einmal sitzt, trug ebenfalls vor und manch Wissenswertes zu Doderer bei, was auf großes Interesse unseres Publikums stieß.

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Eine Party für Kinder ab 4

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978-3-86231-338-9Ich kann heute nachmittag leider nicht dabei sein, wenn in der Backfabrik  Kai Lüftner & die Klabauterband rotzfreche Kindersongs zum Besten geben.

Glücklicherweise habe ich die CD hier im Laden und schiebe sie in den Player. Also kommt doch vorbei, wenn Ihr es auch nicht in die Backfabrik schafft. Und wenn Ihr auf den Geschmack gekommen seid: für 13 Euro gebe ich das gute Stück gerne ab!

Kennen Sie Doderer?

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Er ist einer der Giganten der deutschsprachigen Literatur des vorigen Jahrhunderts, doch einer der am wenigsten gelesenen: Heimito von Doderer. Eine literarische Gesellschaft, die ihren Hauptsitz in Berlin hat, kümmert sich um die Pflege seines Werkes.

headerIch freue mich, der Doderer-Gesellschaft am Abend des 17. März (ab 19.30 Uhr) ein Podium bieten zu können: Eva Menasse, eine Wienerin, die in „Quasikristalle“ ja Doderer zitiert, wird aus den Schriften des Wieners vortragen; außerdem gelangen Sehenswürdigkeiten aus dem Doderer-Archiv zur Vorführung.

Bitte melden Sie sich in der Buchhandlung an, da der Platz begrenzt ist.